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Hamamelis & Lidocain lindern Beschwerden bei Hämorhoiden

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Die Gerbstoffe, Tannine, Proanthocyanidine und ätherischen Öle aus der Zaubernuss (Hamamelis virginiana) können das Fortschreiten eines Hämorrhoidalleidens verlangsamen. Der Zusatz von Lidocain reduziert die Schmerzen.

Seit zahlreichen Jahren werden Zubereitungen mit dem Phytopharmakon Hamamelis eingesetzt. Die Hamamelis, auch virginische Zaubernuss genannt, ist Bestandteil vieler Cremes und Salben.

Zur Anwendung kommen in der Regel Auszüge (Extrakte) aus Blättern, Zweigen und der Rinde des Strauches. Als Inhaltsstoffe enthalten sie Gerbstoffe, Flavonoide und ätherische Öle. Sie vermindern Juckreiz und bringen leichte Entzündungen der Haut zum Abklingen.

Rinde und Blätter der Hamamelis virginiana wirken zusammenziehend und entzündungshemmend. Sie können Beschwerden bei Hämorrhoiden und oberflächlichen Venenerkrankungen reduzieren.

Auch juckende Hautreaktionen nach einem Insektenstich oder andere juckende Hautausschläge lassen sich durch Hamamelis-Extrakte behandeln.

Die Gerbstoffe findet man allerdings nur in den Hamamelisextrakten, nicht im oft eingesetzten Destillat. Das Wasserdampfdestillat aus den Hamamelis-Zweigen enthält nur ätherische Öle, keine Tannine und keine Gerbstoffe.

Aufgrund des Gehalts an Gerbstoffen ziehen Hamamelis-Extrakte die oberen Gewebeschichten zusammen und steigern die Widerstandfähigkeit der Haut. Hamamelis-Auszüge können so auch kleinere Blutungen stillen und die Wundheilung fördern.

Die Hamamelistannine bilden mit den Eiweissen der Haut oder Schleimhaut Komplexe, welche die Durchblutung in den feinen Kapillargefäßen reduzieren und entzündliche Hautreaktionen abschwächen; unterstützt werden diese Vorgänge durch Hemmung entzündlicher Reaktionen im Zellstoffwechsel.

Proanthocyanidine wiederum steigern die Zellteilung der Keratinozyten und senken den transepidermalen Wasserverlust.

Die Kommission E des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte empfahl die äußere Anwendung von Hamamelisblättern und Hamamelisrinde bei leichten Hautverletzungen, lokalen Entzündungen der Haut und der Schleimhäute sowie bei Hämorrhoiden und Krampfaderbeschwerden.

Bei diesen Erkrankungen kommt Hamamelis hauptsächlich in Form von Salben, Lösungen oder Zäpfchen zur Anwendung.

Der europäische Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie (ESCOP) schließt sich diesen Empfehlungen der Kommission E an, geht aber noch weiter.

Die ESCOP befürwortet auch die innerliche Anwendung der Hamamelisblätter und Hamamelisrinde zur symptomatischen Therapie von Problemen bei Krampfadern sowie Hämorrhoiden.

Bei der Therapie von Hämorrhoiden wird die juckreizstillende, antibakterielle, wundheilungsfördernde und antioxidative Wirkung von Hamamelis virginiana genutzt.

Bei Einhaltung der Dosierungsvorschriften sind keine Interaktionen von Hamamelis-Extrakten mit anderen Medikamenten bekannt. Darum ist auch eine Kombination mit Lidocain oder Derivaten (Quinisocainhydrochlorid) möglich.

Oft wird eine kombinierte Therapie mit Hamamelis und Lidocain empfohlen. Lidocain dämpft, wenn es als Creme, Gel, Paste oder Salbe auf die Haut oder Schleimhaut aufgetragen wird, Schmerzen, Brennen und Juckreiz.

In Zäpfchen und Cremes verarbeitet, bringt Lidocain deshalb Linderung von schmerzhaften Beschwerden bei Hämorrhoiden.

Quelle:

http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/herzkreislauf/venenerkrankungen/article/816176/hamamelis-lidocain-haemorrhoiden.html?sh=65&h=-1436656583

Kommentar & Ergänzung:

Hamamelis ist eine gut verträgliche Heilpflanze, die kaum Allergien auslöst.

Bei Lidocain dagegen besteht ein Risiko für die Entwicklung von Kontaktallergien.

Lidocain (Handelsnamen zum Beispiel Xylocain) ist ein Lokalanästhetikum (örtliches Betäubungsmittel).

Obwohl die innerliche Anwendung von Hamamelis bei Krampfadern und schweren Beinen von der ESCOP akzeptiert ist, überzeugt mich das nicht so ganz. Innerlich halte ich Rosskastanien (bzw. Aescin), Buchweizenkraut (Rutin) und Rotes Weinlaub (Flavonoide) für geeigneter zur Linderung von Venenbeschwerden, Krampfadern und Hämorrhoiden.

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
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www.phytotherapie-seminare.ch

Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:

Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch

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