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Schützen schleimhaltige Heilpflanzen gegen Helicobacter pylori?

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Helicobacter pylori ist ein Bakterium, das den menschlichen Magen besiedeln kann.

Infektionen mit Helicobacter pylori werden für eine Reihe von Magenerkrankungen verantwortlich gemacht, die mit einer verstärkten Sekretion von Magensäure einhergehen. Darunter fallen zum Beispiel die Typ B-Gastritis, etwa 75 Prozent der Magengeschwüre und praktisch alle Zwölffingerdarmgeschwüre. Eine chronische Infektion mit Helicobacter pylori ist ein Risikofaktor für die Entstehung des Magenkarzinoms und des MALT-Lymphoms.

(Quelle: Wikipedia)

Weil Helicobacter pylori ein derart wichtiger Auslöser von Magenerkrankungen ist, befasst sich auch die Arzneipflanzenforschung mit der Frage, wie sich dieser Keim bekämpfen lässt. Dazu kommen grundsätzlich antimikrobielle Heilpflanzen in Frage, aber auch schleimhaltige Pflanzen, deren Polysaccharide eine Schutzschicht auf der Schleimhaut bilden könnten.

Ob ein Polysaccharidfilm Schutz vor adhäsiven Keimen wie Helicobacter pylori bietet, hat Professor Dr. Andreas Hensel von der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster untersucht. Seinen Resultaten zufolge schaffen dies die bei uns traditionell verwendeten Schleimstoffpflanzen nicht. Die Rhamnogalacturane aus Okrafrüchten, die im indisch-pakistanischen Raum als Gemüse verwendet und traditionell gegen Magenbeschwerden eingesetzt werden, könnten sich aber dazu eignen. Die ursprünglich aus Afrika stammende Okra-Pflanze (Abelmoschus esculentus) zählt wie der Eibisch zu den Malvengewächsen.

Hensel konnte in Laborexperimenten zeigen, dass ein wässriger Extrakt der unreifen Okrafrüchte die Adhäsion (Anheftung) von Helicobacter an die Schleimhaut verhindert. Die Okra-Schleimstoffe blockieren dabei nicht die Bindestelle für Helicobacter in der Schleimhaut, sondern am Bakterium selbst. Leinsamen und Co helfen dagegen gemäss Hensel nicht, da Helicobacter sich durch deren Schleimschicht bohrt.

Quelle:

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=41169

 

Kommentar & Ergänzung:

Gut, Laborexperimente sind nur beschränkt aussagekräftig. Ob sich ähnliche Wirkungen auch im Magen von Menschen zeigen, müsste noch geklärt werden. Okra ist aber ein interessantes Gewächs und eine der ältesten Gemüsepflanzen. Sie wird auch „Gemüse-Eibisch“ genannt.

„Beim Kochen gibt die Schote eine schleimige Substanz ab, die sich zum Eindicken von Speisen eignet. Hat man kein Interesse daran oder möchte man sogar auf die schleimige Substanz verzichten, kann man die Okras entweder fünf Minuten in Essigwasser blanchieren (vorher Spitze kappen und Stielansatz entfernen) und danach mit kaltem Wasser abschrecken oder vor der Verarbeitung 1–2 Stunden ganz in kaltem Zitronenwasser wässern.“

(Quelle: Wikipedia)

 

Schleimstoffe werden als Wirkstoffe in Heilpflanzen meinem Eindruck nach oft unterschätzt, weil sie keine spektakulären Effekte zeigen. Es gibt aber auch wertvolle unspektakuläre Wirkungen. In diesem Sinne ist es sehr zu begrüssen, dass in Münster Schleimstoffe genauer erforscht werden. So wird zunehmend auch klarer, dass die unterschiedlichen Schleimstoffe sich auch in ihren Wirkungen unterscheiden können.

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe

Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse

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